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Bericht über die Exkursion nach Dalmatien: Dalmatien im Mittelalter (September 2016)

Im Sommersemester 2016 wurde das Hauptseminar mit dem Thema Dalmatien im Mittelalter im Rahmen des geschichtswissenschaftlichen Studiums an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz angeboten. Die Teilnahme an diesem sah eine Exkursion nach Dalmatien vor, die nichtverpflichtend-, jedoch die beste Voraussetzung zur Erkennung historischer Zusammenhänge und Abläufe, anhand der im Seminar behandelten Themenschwerpunkte, darstellte. Daher verfolgte die Exkursion das Ziel das damalige byzantinische Thema Dalmatien zu erkunden, welches im Laufe der Zeit dem Einfluss verschiedenartiger Völker unterlag.

Die Exkursion nach Dalmatien bot sieben Teilnehmern die Möglichkeit erstmalig die historische Wichtigkeit der kroatischen Südküste kennenzulernen. Das Programm der siebentätige Exkursion, welche vom 20.06. – 27.06. durchgeführt wurde, beinhaltete nicht nur einen kurzen Aufenthalt in den wichtigsten Städten Kroatiens, sondern bot gleichzeitig Einblicke in den Nachbarstaat Bosnien-Herzegowina. Da die historische Region Dalmatiens sich auch auf Teile der heutigen Staaten Bosnien und Herzegowina erstreckt, wurden die bosnischen Städte Mostar und Neum in das Programm integriert.

Die Erkundung von Zadar, Split und Dubrovnik, welche zu den historisch bedeutendsten Zentren Dalmatiens zählen, stellte den Kern der Exkursion dar. Kulturhistorisch finden sich in Zadar sieben bedeutende Kirchen. Gerade die Sankt Donatus-Kirche, die Kirche der Heiligen Maria sowie die Kathedrale der heiligen Anastasia erweckten großes Interesse bei den Studierenden. Das römische Forum, der Brunnenplatz, das Landtor, auch Porta Terraferma genannt sowie die kleine Tagesreise nach Nin, bekannt als die Stadt mit der kleinste Kathedrale der Welt, rundeten das Erlebnis in Zadar ab.

Zwischen Zadar und Split befindet sich die Stadt Šibenik. Durch das Reisen mit zwei Fahrzeugen, war es möglich die Kathedrale des Heiligen Jakob in Šibenik, deren Dach aus einem Tonnengewölbe aus freitragenden Steinplatten besteht, in kurzer Zeit zu besichtigen.

Split, die zweitgrößte Stadt Kroatiens, stellte die zweite Station des Programms dar. Die Ursprünge der Stadt sind auf den Diokletianspalast zurückzuführen, welcher im Hauptseminar ausgiebig behandelt- und vor Ort umfassend besichtigt wurde. Die Innenstadt von Split mitsamt dem Diokletianspalast, welcher 1979 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, sowie die Umgebung von Split wurden binnen drei Tagen erkundet. Der Aufenthalt in Split ermöglichte einen Besuch in Salona, bzw. zur Ausgrabungsstätte in Salona und zur Festungsanlage von Klis, welche aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage in der Vergangenheit als Schlüssel Dalmatiens bezeichnet wurde.

Eine Nacht in Mostar bot Gelegenheit den osmanischen Einfluss auf die alte Stadt, in welcher Reste von spätantiken Basiliken ausgegraben wurden, zu erkunden. Die heute berühmte Steinbrücke, die 1566 erbaut wurde sowie die Karađozbeg-Moschee waren Teil der Exkursion.

Die letzten Tage wurden in Neum verbracht. Von dort aus waren die Insel Mljet, die Stadt Ston sowie Dubrovnik erreichbar. Mjlet gehörte seit dem 6. Jahrhundert zum Byzantinischen Reich. Die Insel wurde im 8. Jahrhundert in das neu gebildete Thema Dalmatien integriert, jedoch gelangte 1151 die Insel in den Besitz der Benediktiner, die das Kloster St. Marien gründeten. Dessen Besichtigung stellte den Kern des Tagesauflugs nach Mjlet dar. Die Stadt Ston war deshalb historisch interessant, weil die Salzgewinnung in der seit der Antike betriebenen großen Meerwassersaline, die Grundlage der Wirtschaft der Stadt und zeitweilig eine der bedeutendsten Einnahmequellen Dubrovniks war.

Die Stadt Dubrovnik wurde als Letztes erkundet. Die Stadtmauern, welche das besterhaltene Fortifikationssystem in Europa darstellt, umfasst einen nahezu perfekt erhaltenen Komplex von funktionsunterschiedlichen Bauwerken aus allen Perioden der Stadtgeschichte. Somit deckte der letzte Aufenthalt in Dubrovnik sowohl in thematischer, als auch in kulturhistorischer Hinsicht viele Bereiche des Hauptseminars ab. Die Kirche des Heiligen Blasius, die Kathedrale Mariä Himmelfahrt und das städtische Rathaus, welche zum Schluss besichtigt wurden, vermittelten den Studierenden die letzten Eindrücke architektonischer Vielfalt und deckten zugleich die letzten Themen-schwerpunkte des Hauptseminars ab.

Für alle Beteiligte war die Teilnahme an der Exkursion ein besonderes Ereignis, welches von Herr Prof. Dr. Pahlitzsch und Dr. Burkhardt geleitet wurde. Wir bedanken uns herzlich bei dem Verein der Freunde der Geschichtswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz e.V., die durch eine finanzielle Unterstützung den Ausflug erst ermöglichten.

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